Lüften
Die meisten von uns kennen das Problem mit metalbeschlagenen Fenstern. Dieser negative naturbelassene Prozess findet sich meistens in der Winterzeit, so wie auch bei raschem Temperaturrückgang während anderer Jahreszeiten statt. Da die Luft ist fähig nur bestimmte Wasserdampfmenge zu absorbieren, und das abhängig von Temperatur, muss der überschüssige Wasserdampf „raus gehen“, was praktisch bedeutet, dass das Wasser auf den kühlsten Oberflächen kondensiert. Am besten ist das auf den Fenstern zu sehen, obwohl das Wasser auch auf verschiedenen Flächen kondensiert. Woher stammt der Wasserdampf im Interieur unserer Wohnung ab? Bevor wir diese Frage beantworten, müssen wir zwei Grundphasen der Bauexistenz in Kenntnis setzen:
- Bauphase
- Nutzungsphase
Bauphase: der Feuchtigkeitshauptgrund ist eigentlich die Baukonstruktion – junger Bau = frische Mauerputz, Mauerwerk, gegossene Betonboden usw. Dieses Stadium ist spezifisch für den Bau unter dem Sichtpunkt der Wasserverdunstung aus dem Bauinterieur. Im Fall, dass die Holzfenster im Bau schon eingebaut sind, ist es notwendig, wirkendes Lüften zu sichern, und das vor allem aus zwei Gründen:
- Schutz der Wände
- Schutz des Bauobjekts
Im Fall hoher Feuchtigkeit im Raum kommt dieses überschüssige Wasser in das Holz und es erhöht seine Feuchtigkeit auf Niveau, welches das Holz beschädigt (Verleimung, Schimmel, Pilze,) und welches das Holz ästhetisch verdirbt („Wasserlunker“ unter dem Fensteranstrich). Wenn das Schwitzwasser auf den Fenstern schon zu sehen ist, ist es notwendig, diese Räume effektiv durch komplettes Aufmachen der Fenster für die Dauer mehr als 45 Minuten zu lüften. So ist die Abführung von Feuchtigkeit garantiert und das Schwitzwasser verschwindet. Durch die inadäquate Abführung von Feuchtigkeit leidet auch das ganze Bauobjekt, weil es aus dem technologischen Grund zu genug schnellem Abtrocknen der Baukonstruktionen nicht kommt. Das Erreichen des Gleichgewichtzustands unter der Sicht der Feuchtigkeit kann auch ein paar Jahre dauern.
Nutzungsphase: während dieser Phase gibt es diese typischsten Feuchtigkeitsgründe:
- Baden
- Geschirr spülen
- Atmen von Leuten, Tieren und Pflanzen
- Kochen
- Luftbefeuchtung
- Wäsche abtrocknen
- Aquarien, Terrarien usw.
Wir müssen in Kenntnis setzen, dass der häufigste Fehler, der zum überschüssigen Schwitzwasser führt, unausreichendes und unkorrektes Lüften ist. Herrschende Vorurteile darüber, dass wir kostbare Wärme durch Lüften verlieren, sind nur teilweise wahr, und das gilt vor allen beim unkorrekten Lüften. Das Lüften sollte intensiv und kurzzeitig sein, das erzielen wir durch volles Aufmachen der Fensterflügel (nicht nur geöffnetes Luftfenster) für die Dauer von 5-20 Minuten. Wir bemühen uns die Fenster zu öffnen, welche sich gegeneinander befinden, damit wir genug intensiven Luftzug erzielen. Wir sollten mindestens zwei Mal pro Tag lüften, und das vor dem Schlaffen und am Morgen nach dem Aufstehen. Das Luftfenster aufzumachen, ist eine effektive Methode vor allem während „warme“ Monate, wenn man die Hausräume ganzen Tag lüften kann. Damals ist der Zulauf frischer Luft in das Interieur garantiert und die Räume sind deswegen völlig gelüftet.
Moderne Fenster haben schon hohe Dichtfähigkeit, aber auch einzelne Hersteller bemühen sich das Schwitzwasser auf den Fenstern durch unterschiedliche Konstruktionsaufbereitungen zu lösen, z.B. durch die Mikroventilation, wenn das Fenster nur minimal gekippt ist und seine Lage ist durch das Fensterbeschlag gesichert.
Der problematischste Raum ist, aus langfristiger Sicht, das Badezimmer. Die Kondensation von Wasserdampf ist vor allem auf Fenstern und Spiegeln zu sehen, aber wir müssen bewusst werden, dass Wasser auch auf den Wänden kondensiert. Da Wände, Gipskartone und ähnliche Konstruktionen, im Unterschied zu Glas, die Feuchtigkeit absorbieren und sie verlieren sie viel schwieriger, kann es, bei langfristiger Wirkung, zum Entstehen der ungewünschten Schimmelpilze kommen und zur Beschädigung dieser Konstruktionen kommen.
Weitere mögliche Ursache des Schwitzwassers kann ungeeignete Auswahl der Verglasung sein. Die Qualität von Zweifach- oder Dreifach-Isolationsglas wird durch Wärmedurchgangkoeffizient U (W/m2.K) charakterisiert. Je niedriger dieser Koeffizient ist, desto höher ist die Wärmeisolationsfähigkeit des Glases, womit ist die Temperatur der inneren Glasoberflächen höher, was bedeutet niedrigere Wasserkondensation auf dem Glas. Andernfalls ist die Temperatur von Glasoberflächen niedriger, deswegen auch ist die Lufttemperatur in seiner Nähe, was bedeutet niedrigere Auflösbarkeit der Wasserdämpfe und ihre Kondensation auf dem Glas. Ziemlich häufiges Phänomen ist auch Schwitzwasser auf neuen Fenstern in alten Häusern – hier kommen wir zu weiterer möglicher Ursache des Schwitzwassers – unausreichende Wärmeisolationsfähigkeit der Umfassungskonstruktion, so wie auch ungeeignete Wärmedämmung. Die unausreichende Wärmeisolationsfähigkeit der Umfassungskonstruktion kann durch Wärmedämmung gelöst werden. Achtung aber auf Wärmedämmung der Neubauten, derer Umfassungskonstruktionen hohen Feuchtigkeitsprozentsatz enthalten – hier muss man mit Materialien mit niedrigerem Diffusionswiderstand für Wärmedämmung rechnen, damit man die Feuchtigkeit in Mauern nicht konserviert und so ihr Verschieben in das Interieur nicht verursacht.
Ungeeignetes Platzieren der Heizungskörper ist eine weitere Ursache. Wenn sich die Heizungskörper unter Fenstern befinden, strömt die erwärmte Luft um die Fenster und so wird das Schwitzwasserrisiko reduziert. Wenn sie sich z.B. auf einer gegenüberstehenden Wand befinden, strömt abgekühlte Luft um die Wände und es kommt zur Kondensation. Erhöhtes Risiko ist auch bei Bodenheizung, wann die Fensterscheiben nicht so intensiv erwärmt sind und deshalb verwendet man auch Konvektoren bei größeren Glasflächen. Achtung, es ist nötig auch auf verschiedene Hindernisse zu achten, welche warme Luftströmung um die Wände unmöglich machen oder beschränken – z.B. breite Parapette, verschiedene Abdeckungen der Heizungskörper usw. In diesem Fall können Lüftungsöffnungen oder – gitter eine Lösung bedeuten, welche warme Luft regulieren.
Innere Fensterrollos beschränken auch die Luftströmung und sie sind zugleich weitere Ursache für das Schwitzwasserentstehen. Eine Lösung dieser Probleme kann sein, externe Fensterrollos oder Rollos, welche warme Luftströmung nicht beschränken, zu verwenden.
Zum Schluss können wir nur empfehlen, die Einhaltung von o.g. Prinzipien und richtiger Lüftungsangewohnheiten.